Soziale Bewegungen als Alternativen – Möglichkeiten und Grenzen
Im Rahmen der Tagung der Assoziation für kritische Gesellschaftsforschung (AkG), die vom 3. bis 5. Juli 2015 in Wien stattfinden wird, organisieren wir für den 4. Juli einen Workshop zu Handlungsräumen und Grenzen sozialer Bewegungen. Der Workshop verortet sich im Spannungsfeld zwischen Alternativen, Demokratie und Transnationalismus und ist offen für Beiträge, die sich mit sozialen Bewegungen im Kontext der multiplen, insbesondere auch ökonomischen Krise auseinandersetzen.
Die Welle sozialer und politischer Proteste seit 2011 führte zu Debatten darüber, ob ein neuer Zyklus globaler Proteste angefangen hat: Von den Protestbewegungen im arabischen Raum über Platzbesetzungen und Proteste in europäischen Ländern bis hin zur Occupy-Bewegung, begannen sich in den letzten Jahren und angesichts einer multiplen Krise verschiedene Formen von Protest und Widerstand mit ebenso vielfältigen inhaltlichen Stoßrichtungen verstärkt zu artikulieren.
In diesem Workshop werden wir uns daher mit der Frage beschäftigen, wie die Protestbewegungen seit 2011 den politischen Raum beeinflusst und welche Effekte sie produziert haben. Willkommen sind sowohl theoretische Beiträge zur Bewegungsforschung als auch solche, die anhand von (Fall)Beispielen empirisch fundierte Analysen anbieten. Vergleichende Einschätzungen – der Charakteristika sozialer Bewegungen, zwischen Bewegungen des globalen Nordens mit jenen des globalen Südens, sowie zwischen verschiedenen europäischen Ländern – könnten dabei ein produktiver Ansatz sein, um im Rahmen des Workshops Möglichkeiten und Grenzen sozialer Bewegungen auszuloten.
Unter anderem stellen sich folgende Fragen:
- Welche Transformationspotentiale haben Protestbewegungen? Was haben sie bewirkt? Wer sind die Subjekte von Protest und Revolte? Inwiefern wurde in den Bewegungen der letzten Jahre ein neuer Transnationalismus artikuliert?
- Welche politischen, kulturellen, gruppendynamischen oder prozessorientierten Effekte produzier(t)en die einzelnen Bewegungen? Welche Lernprozesse ergeben sich daraus?
- Welche Aktionen/Aktivitäten hatten entsprechende Mobilisierungseffekte? Welche diskursiven Strategien waren einflussreich? Welche Formen der Organisierung hatten nachhaltige Effekte?
- Wo liegen die Grenzen sozialer Bewegungen? Wie lässt sich angesichts der Erfahrungen der letzten Jahre die Dialektik von Protest und Staat bzw. staatlicher Reaktion und Repression herausarbeiten?
- In welcher Form haben institutionelle Einschreibungsprozesse stattgefunden und inwiefern veränderten sich dadurch politische Grundlinien? Kommt es zur Herausbildung von gesellschaftlichen Alternativen? Welche Rolle spielen hier parlamentarische politische Parteien? Welches Spannungsverhältnis gibt es zwischen sozialen Bewegungen und politischen Parteien?
Weitere Vorgangsweise
Wir bitten um die Zusendung von Abstracts (max. eine Seite) bis 15. März. Nach Auswahl der eingelangten Abstracts sollen die finalen Beiträge in einer Länge von fünf bis maximal acht Seiten sodann bis 19. Juni fertiggestellt werden.
Schicken Sie das Abstract an die folgende Adresse: sozialebewegungen.akg15@gmail.com