Nicos Poulantzas' Thesen zum autoritären Etatismus liegen zwar 30 Jahre zurück, dennoch kommt ihnen angesichts der aktuellen sozial- und sicherheitspolitischen Debatten und Umstrukturierungen ungemeine Aktualität zu. So sah Poulantzas, wie im Zuge der Krise der 1970er Jahre die fordistischen Staaten demokratische Errungenschaften drastisch abbauten, die Exekutive sich auf Kosten der Legislative durchsetzte, parallele Machtnetze sich ausbreiteten und gleichzeitig die Repression gegenüber den subalternen Klassen zunahm.
In diesem Buch werden vor dem Hintergrund einer eingehenden Diskussion und Einführung in Poulantzas' theoretische Grundannahmen die Poulantzas'-schen Thesen zum autoritären Etatismus hinsichtlich ihrer aktuellen Relevanz diskutiert. Im historischen Vergleich der politisch-ökonomischen Entwicklungen in Großbritannien und der Bundesrepublik wird dabei insbesondere der Frage nachgegangen, weshalb es vor allem "sozialdemokratische" Regierungen waren, die zentralen Elementen des autoritären Etatismus im Neoliberalismus seit den 1990er Jahren zu neuem Gewand verhalfen.
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- Inhaltsverzeichnis und Einleitung »Autoritärer Etatismus im Neoliberalismus« pdf, 65.6 KB