Das 20. Jahrhundert war durch ein monumentales Comeback des Staates geprägt: die Verflechtung von Staat und Ökonomie im Imperialismus; der fordistische Sozial- und Wohlfahrtsstaat; die gravierenden Transformationsprozesse in den Metropolen, sei es in Form des »schlanken Staates«, des neu-sozialdemokratischen "aktivierenden Staates" oder auch des gegenwärtigen neoliberalen Staates.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist eine Staatstheorie aktueller denn je. Seit den 1970er Jahren hat Joachim Hirsch die staatstheoretische Diskussion innerhalb der kritischen Gesellschaftstheorie wesentlich mitgeprägt. Er legt hier eine Zusammenfassung seiner Arbeit vor, die auch den gegenwärtigen Zusammenhang von Staat, Weltsystem und Imperialismus behandelt. Denn die Internationalisierung des Staates im Zuge der »Globalisierung« impliziert eine erhebliche Veränderung der in den Staaten institutionalisierten Klassenbeziehungen und Kräfteverhältnisse. Zwar bleiben die Einzelstaaten wichtig für die Organisation der Klassenbeziehungen. Es bilden sich aber auf internationaler Ebene staatsapparative Gebilde heraus, die wichtige Stützpunkte des internationalen Kapitals darstellen.
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