Sonderegger, Ruth (2019): Vom Leben der Kritik: Kritische Praktiken - und die Notwendigkeit ihrer geopolitischen Situierung. Wien: Zaglossus.
VOM LEBEN DER KRITIK ist der Versuch, kritische Theorien und Praktiken in einer Zeit zu sammeln und weiter zu denken, in der einerseits der Tod der Kritik beschworen wird und andererseits die Transformation von (Selbst-)Kritik in Disziplinierungstechniken der neoliberalen Evaluations- und Professionalisierungskultur zu beobachten ist.
Eingedenk der zurecht vielfach hervorgehobenen Probleme von traditionellen Verständnissen der Kritik – u. a. ihr belehrender, elitärer, autoritärer, paternalistischer oder heroischer Charakter –, legt dieses Buch den Akzent auf erfinderische Alltagspraktiken der Kritik. Das heißt, dass es solche habituellen Praktiken in den Mittelpunkt rückt, die meist als Inbegriff des Unkritischen gelten. Ebenso wichtig wie die Diskussion gewaltvoller Dimensionen von Herrschaftskritik ist dabei die Auseinandersetzung mit dem Superioritätsanspruch westlicher Kritikbegriffe, welcher sich schon darin zeigt, dass die Linie von Sokrates über Kant zu Foucault meist nicht als lediglich ein Verständnis von Kritik adressiert wird, sondern als das, was Kritik nun einmal sei.
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- Inhaltsverzeichnis und Einleitung pdf, 132.9 KB