Jenss, Alke (2016): Grauzonen staatlicher Gewalt. Staatlich produzierte Unsicherheit in Kolumbien und Mexiko. Bielefeld: Transcript (Open Access).
Paramilitärs, Kriminalität, Verschwundene – der »Krieg gegen die Drogen« hat in wirtschaftlichen Boomzonen Kolumbiens und Mexikos Gewaltverhältnisse auf Dauer gestellt: Illegale und legale Ökonomie sind kaum mehr zu trennen. Alke Jenss bietet einen differenzierten Blick auf die Rolle des Staates: Bekämpft er die, die er zu bekämpfen vorgibt? Stellt der Staat tatsächlich Ordnung her oder produziert er vielmehr selbst Unsicherheit für Teile der Gesellschaft?
Die Studie analysiert erstmals staatstheoretisch und vergleichend Gewaltdynamiken in beiden Ländern. Sie hinterfragt kritisch, welche gesellschaftlichen Kräfte die Stärkung des Militärs in ihrem eigenen Sinne vorantreiben und wer von Gewaltpraktiken betroffen ist.
Ausgezeichnet mit dem Dissertationspreis der ADLAF (Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung)
Inhalt
Einleitung
I. Herausforderung der Analyse: Staat unter "peripheren" Bedingungen?
II. Interpretationen und Schlüsse für die Analyse des lateinamerikanischen Staates
III. Kontext: Die historische Perspektive
IV. Transformationen: Staatlichkeit und gesellschaftliche Kräfte
V. Un-/Sicherheit
VI. Autoritäre Elemente von Staatlichkeit und funktionale Gewaltszenarien
VII. Anhang
Dateien
- VOLLTEXT OPEN ACCESS: Jenss, Alke 2016 - Grauzonen staatlicher Gewalt pdf, 3.25 MB