Mit der Verbreitung digitaler Abspiel- und Kopiertechnologien seit Mitte der 1990er Jahre sind lebhafte Auseinandersetzungen um die private Aneignung von digitalen Spielfilmen entflammt. Gleichzeitig entbrannten zwischen Spielfilmunternehmen und Filmschaffenden Konflikte um die Reichweite von Urheberrechten und um die wirtschaftspolitische Neuausrichtung der Filmförderung.
Lars Bretthauer untersucht in seiner Studie die mit der Digitalisierung verbundene staatliche Re-Regulierung der Spielfilmindustrie ab 1998 in Deutschland. Neben den Gesetzgebungsverfahren für ein neues Urheberrecht in der Informationsgesellschaft analysiert er die zivilgesellschaftlichen Konflikte um private Eigentumsrechte auf digitale Spielfilme. Diese fasst er mittels der materialistischen Staatstheorien von Antonio Gramsci, Nicos Poulantzas und Bob Jessop als umkämpften gesellschaftlichen Prozess. Auf dieser Grundlage formuliert er einen Beitrag zur staatstheoretischen Debatte und zur Diskussion um Neue Medien.