Ian Bruff, Matthias Ebenau, Christian May, Andreas Nölke (Hrsg.)
Während in den 1990er Jahren viele noch das globalisierungsbedingte Ende nicht-liberaler Formen kapitalistischer Organisation – etwa der Entwicklungsstaaten oder der „organisierten“ Kapitalismen Kontinentaleuropas – und eine Konvergenz hin zu einem neoliberal-angelsächsischen Modell vorhersagten, dominieren inzwischen andere Auffassungen das Feld der Vergleichenden Kapitalismusforschung. Insbesondere neoinstitutionalistische Ansätze, etwa die emblematische Varieties of Capitalism-Perspektive, haben die These von der fortdauernden Koexistenz und Konkurrenz unterschiedlicher Kapitalismen (wieder) mehrheitsfähig gemacht. Dabei ist aber paradoxerweise ins Hintertreffen geraten, was eigentlich im Vordergrund jeglicher Kapitalismusanalyse stehen sollte: die kritische Auseinandersetzung mit der kapitalistischen Produktionsweise in ihrer globalen Vielgestaltigkeit. Vor diesem Hintergrund legt dieser Band einen kritischen Überblick über die Vergleichende Kapitalismusforschung vor. Er vollzieht die Debatten innerhalb des Feldes nach und dokumentiert zentrale Weiterentwicklungen der neoinstitutionalistischen Literatur. Zugleich führt er innovative Ansätze aus der kritischen politischen Ökonomie ein, die dazu beitragen können, die genannten analytischen und politischen Defizite aufzuarbeiten.
Bibliographische Angaben
Dateien
- Buch als Volltext: »Vergleichende Kapitalismusforschung« pdf, 1.64 MB