29.10.2017
Die Firma ‚Apple‘ hat seit der Veröffentlichung ihres ersten iPhones vor zehn Jahren bereits Milliarden verdient. Während der Werbeslogan der Firma lautet ‚think different‘, sind die Arbeitsbedingungen, die die Beschäftigten in dieser Firma erleiden müssen, nicht besonders ‚different‘. Korrumpierte Wahlen der Gewerkschaften, Flexibilisierung von Arbeit, Niedriglöhne, ein Management, das die Beschäftigten enorm unter Druck setzt, zahlreiche Arbeiter*innen, die Selbstmord verübten, sind immer noch Teil der ‚Erfolgs‘-Geschichte der iPhone Produktion.
2010 wurde zum ersten Mal über Selbstmorde von Beschäftigten aus der Apple-Zuliefererfirma ‚Foxconn‘ berichtet. Darüber wurden die unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten bekannt, die sich zum Teil zu siebent ein Zimmer teilen und von ihren 600 Euro monatlich leben müssen. Trotz unterschiedlicher Kampagnen hat sich an diesen Bedingungen nur wenig geändert.
SACOM (Students and Scholars Against Corporate Misbehaviour – dt. Studierende und Wissenschaftler*innen gegen kooperatives Fehlverhalten) ist eine in Hong Kong ansässige NGO, die die Arbeitsbedingungen in Zulieferketten von multinationalen Elektronik-, Kleidungs-, und Spielzeugmarken beobachtet. Seit 2009 hat SACOM über zehn Untersuchungsberichte veröffentlicht, die die unmenschlichen Arbeitsbedingungen u. a. in Foxconn und anderen Apple-Zulieferern in China aufdecken und Apple durch Kampagnen und andere Aktionen zwingen Änderungen vorzunehmen.
SACOM fordert:
1. Vollständiges Gewerkschaftsrecht für alle Arbeiter*innen
2. Verdoppelung des Basiseinkommens, für ein Arbeitsleben in Würde
3. Stopp von Arbeitsflexibilisierung
SACOM ruft am 3. November zu einem weltweiten Aktionstag anlässlich der Veröffentlichung des iPhone 8 auf, um die Kräfte internationaler Aktivist*innen im Kampf gegen Apple u. a. unter #nomoreislave und #islaveat10 zusammenzubringen.
Aktionsfotos und Berichte können an sacom@sacom.hk geschickt werden. Weitere Informationen sind auf der Webseite (http://www.sacom.hk/) zu finden. Sacom hat mehere Vidoes veröffentlicht, die sich mit den Arbeitsbedingungen von ArbeiterInnen befassen, die Apple-Produkte herstellen: [1] [2] [3] [4] [5] [6]
Der „Arbeitskreis Arbeitskämpfe“ unterstützt diese Aktion. Er ist Teil der AkG (Assoziation Kritische Gesellschaftsforschung) und trifft sich alle drei Monate, um sich mit betrieblichen Aktivist*innen und Forscher*innen über aktuelle Arbeitskämpfe auszutauschen und Proteste zu vernetzen. Weitere Informationen findet ihr unter: http://akg-online.org/arbeitskreise/ak-arbeitskaempfe.
Wir laden euch dazu ein, gemeinsam mit uns am
Freitag, den 3. November
um 18:00 Uhr
zum Apple Store, Jungfernstieg 12, 20354 Hamburg zu gehen, um uns dort vor Ort mit den Beschäftigten von Apple zu solidarisieren. Kommt vorbei!